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Eine ganz außergewöhnliche WINTERREISE in Linz (09.11.24)

Titelbild FotoCredits: Josef Fromholzer

„Great Voices“ im Linzer Musiktheater: Günther Groissböck und Florian Krumpöck führen im Großen Saal des Musiktheaters Schuberts Winterreise auf. Es wird eine intensive, dunkle Winterreise. Und der Saal ist fast ganz voll! Und – man kann es kaum glauben – Stille, Stille, Stille,  ein höchst aufmerksames Publikum, keine Störgeräusche und keine Dauerhuster im Saal. Auch das komplett ausgeschaltete Saallicht (keine Lied-Texte im Programmheft) ist angenehm, der eigenen Konzentration steht nichts mehr im Wege. Man hört an diesem Abend auch die kleinen und großen Feinheiten des Werks, z. B. den Flug der „Krähe“ in Schuberts Musik, in Florian Krumpöcks Klavierspiel  („Eine Krähe war mit mir aus der Stadt gezogen,  ist bis heute für und für Um mein Haupt geflogen …“).

Fremd bin ich eingezogen, fremd ziehe ich wieder aus“ – Groissböcks dunkler Bass füllt den Raum sofort. Groissböcks Vortrag ist ausdrucksstark und textverständlich. Man vergisst die Größe des Auditoriums. Ein dunkler Sog zieht die Zuhörer mit auf diese Reise, eine Dunkelheit, die auch durch die „Nebensonnen“  kaum mehr erhellt werden kann. Als der Wanderer „Das Wirtshaus“ erreicht, führt ihn der Weg fast von einer tiefen Nacht  in die tiefste: „Auf einen Totenacker hat mich mein Weg gebracht; Allhier will ich einkehren (…)“.

PhotoCredits:Josef Fromholzer

Am Ende, nach ca. 80 Minuten, ist man überwältigt (die Spannung und Intensität hatten nie nachgelassen), nach ein paar Sekunden der Stille bricht lauter, heftiger, langer Jubel aus. Erst das grelle Licht des Theaterfoyers holt die Zuhörer wieder zurück in die Gegenwart. Für Günther Groissböck war es der dritte Liederabend innerhalb weniger Tage: Stockholm, Graz, Linz. 

Am 10.12.24 führen Günther Groissböck und Florian Krumpöck Die schöne Müllerin“ in Wien Neutstadt auf (Kasematten, Wien Neutstadt)

Josef Fromholzer

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